Abschiede gestalten

Wer Abschiede und Trauer gestaltet und täglich mit dem Tode leben lernt, wird sein kostbares Potential und die eigene Lebenskraft nicht vergeuden, sondern stetig entfalten.

 

Trauerprozesse sind sehr individuell. Der Verlust eines geliebten Menschen oder Tieres will angenommen werden. Ein Mensch fehlt. Mit seiner Präsenz, Nähe, Wärme, Worten und Handeln.

 

Dabei stellen sich Fragen: Wie geht es weiter? Warum musste er oder sie sterben? Wo ist er oder sie jetzt? Geht es ihr/ihm gut dort? Vielleicht hätte ich gerne noch etwas gesagt, das bewegt mich in meinem Inneren. Welche Gefühle zeigen sich? Bin ich wütend auf mich oder sie/ihn? Bin ich im Schock, weil der Tod so plötzlich kam? Habe ich Angst alleine zu sein oder vor einem weiteren Verlust? Fühle ich mich schuldig, weil ich etwas gesagt, getan oder unterlassen habe? Wie war meine Beziehung vor dem Tod und wie ist sie aktuell zu dem verstorbenen Menschen? Habe ich einen Trauerort, ein Ritual oder spreche ich mit ihm /ihr im Inneren? Fühle ich mich (noch) verbunden mit ihm oder ihr? Kann ich mir ein Leben ohne sie  oder ihn vorstellen? Welche Aussicht gibt es für mich nach dem Tode?

 

All das will gesehen, gefühlt und gewandelt werden. Schuldzuweisungen brauchen Verzeihen, um weiterzugehen auf dem eigenen Lebensweg.

 

Für mich ist der Tod ein Tor zu etwas Neuem. Doch das ist bei jedem Menschen anders. Ich begleite Sie individuell und wertschätzend in Ihrem Trauer- und Wandlungsprozess zu neuer Lebenskraft und Freude.

 

Kitas und Schulen: Ich stehe Ihrer Einrichtung zur Seite mit Informationen über Trauerprozesse und Altersgruppen, mit Impulsen zur Ritualgestaltung, der Möglichkeit eines Elternabends und einer gemeinsamen Ausarbeitung von Konzepten für Todesfälle. 

 

 

Stufen

 

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,

Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.

Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe

Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,

Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern

In andere, neue Bindungen zu geben.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.

Der uns beschützt und der uns hilft zu leben. 

 

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten.

An keinem wie an einer Heimat hängen.

Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen.

Wer will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise

Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen.

Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,

Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

 

Es wir vielleicht auch noch die Todesstunde

Uns neuen Räumen jung entgegen senden, 

Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...

 

Wohlan denn Herz, nimm Abschied und gesunde!

 

von Hermann Hesse

 

Dieser wundervolle Text von Hermann Hesse hat mein Leben geprägt und mich Abschiednehmen gelehrt. Und es gab viele Abschiede in meinem Leben. In der Kindheit meine erste Liebe, in der Jugend meinen Cousin und meine Oma, viele Haustiere und als junge Frau mein erstes Kind als Totgeburt. Facetten der Trauer haben sich gezeigt. Offener Umgang und Kreativer Ausdruck haben mir dabei geholfen gut hindurch zu gelangen.

 

Viele Jahre habe ich als Trauerrednerin und Trauerbegleiterin bei Sternenzelt (Ev. Familienbildung in Bad Soden) Menschen in ihren schmerzhaften Abschiedszeiten begleitet, damit sie wieder frohen Mutes Neuanfänge wagen und Bindungen eingehen können.

 

Anerkennen, fühlen und wandeln deiner Trauer liegen mir am Herzen!

 

Gerne begleite ich dich in deinem Trauerprozess bis ein Neuanfang möglich wird.

  

Aktuell gestalte ich ein Trauerkartenfragen-Set und einen Tischkalender mit Impulsen zum Neuanfang. Bald findest du mehr hierzu. Ich suche dafür noch Sponsoren.